
Die Uhrenexpertise aus 25 Jahren - Interview mit Sinan
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Erinnerst du dich noch an deinen ersten Arbeitstag bei uns? Wie war das damals?
Mein erster Arbeitstag war im Feb. 2000. Ich habe im Service angefangen. Ich erinnere mich an meinen ersten Vorgesetzten, Christian und wie er sagte: “Eines kann ich sagen, Humor und Spaß werden dir hier nicht fehlen.” Und tatsächlich, bis heute hat sich dieser Satz bewahrheitet.
Was hat sich aus deiner Sicht im Unternehmen über die Jahre am meisten verändert?
Das ist eine coole Frage. Vieles von dem, was wir heute leben, hätte es “damals” nicht gegeben. Wir hatten einen Weg vor uns und haben diesen angenommen. Lange Zeit galten Mitarbeitende vor allem als Aufwand – und das spürte man auch im Arbeitsklima. Heute wissen wir, dass engagierte und zufriedene Mitarbeitende die Basis für langfristigen Unternehmenserfolg sind. Jetzt sind wir genau das Gegenteil, die Mitarbeitenden werden als eine Bereicherung gesehen und Wertschätzung, Dialoge und ein gutes Miteinander werden gelebt. Beispielsweise haben wir flexible Arbeitszeiten sowie teilweise Arbeitsortflexibilisierung. Es wird alles dafür getan, dass die Mitarbeitenden sich wohl fühlen.
Was waren deine persönlichen Highlights in über 25 Jahren bei uns?
Nach 25 Jahren fällt es schwer, einen einzigen Moment hervorzuheben – denn ich durfte unglaublich viel erleben. Was für mich dabei immer besonders wertvoll war: die Freiheit, Dinge auszuprobieren, eigene Wege zu gehen und aus Erfahrungen zu lernen. Dieses Vertrauen hat mich persönlich und beruflich enorm wachsen lassen. Gleichzeitig hatte ich das große Glück, nicht nur die japanische Kultur intensiv kennenzulernen, sondern auch mit Kolleginnen und Kollegen aus ganz Europa zusammenzuarbeiten. Das Arbeiten in interkulturellen Teams ist für mich bis heute eine echte Bereicherung.
Gab es ein Projekt oder einen Moment, der für dich besonders prägend war?
Ich habe vor vielen Jahren in den Berufsschulen der Uhrmacher, als Gastdozent, mit den Schülerinnen und Schülern gearbeitet. Mein Ziel war es, dass ich die Uhrmacherei und das Handwerk verstehe. Daraus ist ein Kreativ-Wettbewerb entstanden, bei dem die Berufsschüler einen Motorsportwagen im Maßstab 1:43 aus Edifice-Uhrenteilen konstruieren sollten. Der Hauptpreis war eine Reise zur Motor Factory in Milton Keynes, UK.
Wie würdest du die Entwicklung unserer Unternehmenskultur beschreiben, in den letzten Jahren?
CASIO Europe hat es geschafft, sich von einem sehr traditionell geprägten Unternehmen zu einem modernen Arbeitgeber mit einer gelebten Work-Life-Balance und transparenter Kommunikation zu entwickeln. Viele Themen, die früher schwierig waren, sind heute an der Tagesordnung und selbstverständlich. Was mir besonders gut gefällt, ist die Kombination aus Home-Office, der offenen Du-Kultur, einer angenehmen Atmosphäre mit viel Humor und dem Gefühl, wirklich dazuzugehören – all das trägt für mich spürbar zur langfristigen Zufriedenheit bei.
Was bedeutet dir deine lange Betriebszugehörigkeit persönlich?
Ich fühle mich bei CASIO beruflich Zuhause, kann meine Kreativität und meine Leidenschaft frei entfalten. Es hat mich immer sehr bereichert, dass ich verschiedene Kulturen kennenlernen und erleben durfte. Da ich schon so lange da bin, kenne ich viele Kollegen und Kolleginnen und wir haben eine sehr harmonische und vertrauensvolle Bindung zueinander. Durch die zahlreichen Schulungen und Events, die ich über die Jahre organisiert habe, durfte ich viele unserer großartigen Kunden und Distributionspartner persönlich kennenlernen. Daraus sind wertvolle und lehrreiche Beziehungen entstanden, die meine Arbeit nachhaltig geprägt und maßgeblich beeinflusst haben.
Gibt es bestimmte Werte, die deiner Meinung nach immer gleich geblieben sind?
Loyalität. Eindeutig. CASIO war und ist seinen Mitarbeitenden gegenüber immer loyal und nicht zu vergessen, wir feiern gerne.
Was macht unser Unternehmen für dich besonders – auch nach so vielen Jahren?
Was mich an Casio besonders beeindruckt, ist die gelebte Haltung: Hier darf man einfach man selbst sein. In herausfordernden Momenten geht es um Lösungen. Wer Unterstützung braucht, bekommt sie – unkompliziert, menschlich und respektvoll. Diese Selbstverständlichkeit ist in Wahrheit alles andere als selbstverständlich. Genau diese Kultur macht CASIO für mich aus – und für viele andere so besonders.
Was war fachlich die größte Herausforderung, die du gemeistert hast?
Ich erinnere mich gut an den Moment, als ich zum ersten Mal Schulungen für einen unserer Partner übernommen habe. Die Zusammenarbeit war neu, und mein persönlicher Arbeitsstil traf auf eine Unternehmenskultur, die auf den ersten Blick ganz anders funktionierte. Ich hatte großen Respekt – und auch die Fragen im Kopf: Werde ich ernst genommen? Bin ich dem gewachsen? Am Ende habe ich mich bewusst dafür entschieden, authentisch zu bleiben - das war genau richtig. Seitdem ist eine offene und vertrauensvolle Zusammenarbeit entstanden, von der ich fachlich wie menschlich viel mitnehmen konnte.
Welche Skills oder Erkenntnisse hast du im Laufe der Jahre besonders vertieft?
Ich habe meine ganz eigene Art entwickelt, Präsentationen zu halten und Schulungen zu gestalten – unkonventionell, mit viel Fachwissen und einer guten Portion Humor. Wenn ich mit Partnern arbeite, bekommen sie nicht nur Inhalte, sondern: Kompetenz, Nahbarkeit und Freude an der Zusammenarbeit.
Was würdest du Kolleginnen und Kollegen empfehlen, die noch ganz am Anfang stehen?
Das ist auch mein Rat an alle Kolleginnen und Kollegen, die ich im Training begleite: Seid offen für japanische Traditionen und innovative Ideen – um zu verstehen und um einen Weg zu schaffen, diese zu verbinden. Entscheidungsprozesse brauchen manchmal länger, aber sie sind durchdacht und wertschätzend.
Was motiviert dich, nach all den Jahren noch jeden Tag zu arbeiten?
Das ist ganz einfach: Ich fühle mich hier beruflich zuhause und wohl. Ich kann mich sehr mit CASIO Werten, Prinzipien und Produkten identifizieren.
Gibt es etwas, das du gern noch weitergeben oder mit auf den Weg geben würdest?
Veränderungen benötigen Vorbereitung und Zeit, nehmt euch diese, um zu beobachten, zuzuhören und zu verstehen.Viele Arbeitsweisen und Prozesse haben gute Gründe, auch wenn sie auf den ersten Blick ungewöhnlich erscheinen. Und wenn etwas unklar ist: Fragt nach! Die Kollegen und Kolleginnen teilen ihr Wissen gern – und genau darin liegt oft der Schlüssel zum echten Mitgestalten.
Was würde dich überraschen, wenn es in unserer Watch-Branche in zehn Jahren nicht passiert ist?
Wir sind seit jeher ein Hersteller von elektronischen Uhren. Seit 1974 haben wir eine hohe Kompetenz im Uhrenbereich. Unsere Handelspartner und auch unsere Endkunden schätzen unsere Vielfalt und unsere Qualität sehr. Technisch haben wir schon alles in einer Uhr abgebildet, was man sich vorstellen kann. Vom MP3 Player über Digitalkameras bis hin zu Taschenrechnern. Mir gefällt es sehr, dass wir jetzt auch mechanische Uhren anbieten und somit ein komplett neues Segment erschließen.

Verfasst am 15.08.2025
von Simon
Human Resources